Als mein Agent noch vor meinem Reiseantritt meinte, ich solle mir doch ein Auto nach der Ankunft hier zulegen, habe ich ihm zunächst innerlich einen Vogel gezeigt. Ein Auto sehe ich als kostspielige Anschaffung an, die i. d. R. mehr bequem als notwendig ist, abhängig vom Wohnort natürlich. Nach kurzer Zeit musste ich jedoch feststellen, dass ein Auto in Neuseeland durchaus seine Berechtigung hat: So kann man auch ohne gut herumkommen, insbesondere, wenn man per Anhalter fährt oder mit einem der beiden Busunternehmen speziell für Rucksackreisende (wen es interessiert: Straytravel und Kiwi Experience) fährt, jedoch geht einem dann ein deutlicher Teil Flexibilität verloren – somit war die Entscheidung kurz vor Ende meines Praktikums gefällt! Der neuseeländische Markt ist überschwemmt mit japanischen Importautos, welche in der Regel für die kleinen Geldbörsen erschwinglich sind.
Nach nur zweiwöchiger Suche habe ich meinen Reisegefährten, den abgebildeten 1992er Toyota Vista, von einem (fast schon zu) freundlichen Inder aus dem Norden von Auckland gekauft. Der Wagen hat erstaunlich wenig Mängel für sein Alter (Tachonadel, Klimaanlage sowie alle Fensterheber funktionieren – selten in dieser Preisklasse, kein Witz!), allerdings schnauft er sehr bei Bergen, die Bremsen überhitzen schnell und komische Geräusche beim Beschleunigen macht er auch. Ein Grund zur Panik? Na, noch nicht, der Wagen ist schließlich vor 3 Monaten durch den neuseeländischen TÜV gekommen (ja, der ist natürlich nicht halb so streng wie der Deutsche… :D).
Bisher bin ich sehr zufrieden mit meinem ersten Auto, nur die (modellbedingte?) Tieferlegung des Wagens hat uns schon einige ungute Momente auf Schotterpisten und Ausfahrten geliefert. Aber wenn man ihn lieb streichelt, funktioniert alles!